Gottes Führung im Leben von Paul und Sabine Ogutu.
Aufbruch mit Vision
Was passiert, wenn man dem Ruf Gottes folgt – ohne genau zu wissen, wohin? 2001 verließ Paul Ogutu seine Heimat Kenia mit dem Wissen, dass er eines Tages zurückkehren und eine Bibelschule gründen würde. Sein Ziel war es, Menschen zu Jüngern Jesu zu machen, die wiederum andere zu Jüngern machen. Schließlich landete er – inzwischen verheiratet mit Sabine – bei der WEC-Missionsschule Cornerstone in den Niederlanden. Dort fand das Paar sinnvolle Aufgaben.
Die Vision wird erneuert
Als Paul eines Tages über die Kapitel 12-50 aus 1. Mose lehrte, forderte Gott ihn heraus: „Du lehrst über Abraham, aber bist du bereit, das zu tun, was er getan hat?“ Es war ein Wort, das beide zutiefst berührte. Sabine und er waren schon einmal im Glauben aufgebrochen, aber was sie jetzt taten, fühlte sich noch nicht an wie die Berufung, die Gott ihnen ursprünglich gegeben hatte. Er rief sie aus Cornerstone heraus, nicht aber aus dem WEC oder dem Missionstraining.
Gott handelt
Das Ehepaar berichtet: „Im Sommer 2019 nahmen wir uns eine Auszeit, um auf Gott zu hören. Er hatte uns berufen, mit WEC eine Missionsschule zu gründen, aber wir wussten nicht, wo. Gott zeigte uns, dass wir diese Schule in Kenia gründen sollten. Aber dann kam Corona 2020 und wir warteten ein ganzes Jahr in den Niederlanden. In dieser Zeit brachte Gott uns mit Menschen in Kontakt, die uns halfen, das Projekt zu starten. Unser Nachbar hat zum Beispiel das ANCHOR-Logo entworfen und damit dem Projekt eine Identität gegeben. Vom Anfang der Vision bis heute haben wir immer wieder Gottes Wirken erlebt.“
Die Vision nimmt Gestalt an
„ANCHOR ist eine kulturübergreifende Missionsschule, für Afrika, von Afrika, nach Afrika – und darüber hinaus. Die interkulturelle missionarische Ausbildung fehlt in der theologischen Ausbildung hierzulande. Diese Lücke wollen wir schließen. Unser Curriculum umfasst vierzehn Kerneinheiten, die sich hauptsächlich mit kulturübergreifender Mission befassen. Die Ausbildung dauert ein Jahr und umfasst Theorie, Praxis und Charakterbildung.“
Paul ist als Direktor von ANCHOR für die gesamte Ausbildung verantwortlich. Sabine koordiniert die Praktika, betreut die Bibliothek und hilft bei den Abläufen. 2024 war schon vieles vorbereitet: das Curriculum, die Webseite, die Registrierung, der Beirat. Es fehlte noch ein Anmeldeportal, ein Gebäude und Personal.
Der Start – ein weiterer Glaubensschritt
In Abstimmung mit dem Beirat kam das Ehepaar im Gebet zu dem Schluss, einen Glaubensschritt zu gehen und im Januar 2025 zu beginnen, wenn sich mindestens zwei Studenten anmelden würden. Zwischen September und Dezember kam alles zusammen: das Gebäude, Anmeldungen, Finanzen usw.
„Unser Start verlief nicht reibungslos, aber Gott griff ein. Buchstäblich in letzter Minute wurde klar, dass wir das als Schule geplante Gebäude nicht mieten konnten. Gott hat uns durch unsere Gemeinde versorgt, die uns einen der Räume unter der Woche als Unterrichtsraum zur Verfügung stellt. Wir haben in der Nähe der Kirche eine Unterkunft für die Studenten gefunden. Obwohl wir fünf Studenten aus Togo, Kenia, Äthiopien und Sambia in das Programm aufgenommen hatten, konnten nur zwei von ihnen beginnen. Gott hat uns durch Sacharja 4,10 ermutigt, kleine Anfänge nicht zu verachten. Wir wissen, dass dies der von Gott geführte Anfang war.“
Glaubensvoll in die Zukunft
Nun gilt es, auf die weitere Entwicklung zu vertrauen: dass ANCHOR in der afrikanischen Kirche bekannter wird, dass die Zahl der Studierenden steigt und dass ein ANCHOR-Campus (Erwerb eines Grundstücks und Bau eines Gebäudes) entsteht.