Der Kurzzeiteinsatz unserer ältesten Tochter Rahel in Kenia war für uns eine wunderbare Möglichkeit, back to the roots zu gehen. Ende der 90er Jahre war ich für ein Jahr in Kenia und habe dort gelernt, was Mission bedeutet. Hier entdeckte ich mein Herz für Afrika. Im Nachbarland Uganda lernte ich kurz nach der Jahrtausendwende auch meine spätere Frau Eva kennen. Uns war klar, dass Mission auch nach unserer Hochzeit eine Rolle spielen würde. Inzwischen haben wir vier Kinder, von denen einige schon selbst Missionserfahrung haben. Unsere jüngste Tochter begleitete uns.
Nach fünfundzwanzig Jahren war dies in der Osterzeit unsere erste Reise zurück nach Ostafrika. Am ersten Sonntag besuchten wir in Nairobi die Gemeinde, in der ich 1997 die Freude am sonntäglichen Gottesdienst entdeckt hatte. Die Umgebung erkannte ich nicht wieder. Inzwischen sind die meisten Häuser ringsum fünfzehn Stockwerke hoch und der Verkehr hat rasant zugenommen. Das Gemeindehaus war mir noch sehr vertraut und ich fühlte mich im Gottesdienst unglaublich gesegnet.
Wir besuchten die WEC-Missionsschule ANCHOR, wo zwei Dozentinnen der niederländischen WEC-Missionsschule Cornerstone gerade einen Kurs unterrichteten. ANCHOR hat erst vor kurzem den Betrieb aufgenommen. Das Leiterehepaar Ogutu ist sehr engagiert, um alle Bereiche der wachsenden Schule abzudecken. Betet bitte dafür, dass sie Mitarbeiter finden, um die Last dieser schönen Aufgabe auf mehrere Schultern zu verteilen. Noch trifft sich die Schule in den Räumen einer Gemeinde, aber ein eigenes Grundstück wartet bereits darauf, erschlossen zu werden. Einer ihrer Studenten mit muslimischem Familienhintergrund war eines der ersten Waisenkinder, die DIGUNA1 im eigenen Kinderheim aufgenommen hatte. Er wurde von der somalischen El Shabab ausgebildet und sollte Kindersoldat werden. Heute ist er Botschafter Christi unter den Muslimen an der kenianischen Küste. Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie die Liebe Christi Menschen verändert!
Die Karwoche verbrachten wir mit unserer Tochter Rahel im Hochland von Kenia bei DIGUNA in Tinderet. Dort unterrichtet Rahel Missionarskinder. Von Tinderet aus werden auch immer wieder evangelistische Einsätze in entlegene Gebiete des Landes durchgeführt. Die meisten deutschen Kurzzeitmitarbeiter teilen sich ein Zimmer mit einem kenianischen Mitarbeiter. Das ist auch eine Lebensschule und hilft, interkulturelles Verständnis zu entwickeln. Ich bin so froh, dass Rahel selbst auch diesen Glaubensweg geht.
In Kenia gibt es viel mehr erweckte Christen als in Deutschland, aber trotzdem bleibt die Herausforderung für die einheimische Gemeinde, dass es auch Volksgruppen gibt, in denen das Evangelium noch kaum Fuß gefasst hat. Betet bitte dafür, dass Gott Missionswerke wie DIGUNA und die Missionsschule ANCHOR gebraucht, um Menschen zu Jesus zu führen, und dass sich ANCHOR als Missionsschule weiter etabliert, um Missionare für den interkulturellen Dienst unter den noch unerreichten Volksgruppen Afrikas zuzurüsten.
Kersten Pfund