Unser zentralasiatisches Land erlebt derzeit eine ermutigende Zeit, in der die Gebete treuer Beter erhört zu werden scheinen.
Während das Leben für Gläubige in anderen islamischen Ländern schwieriger wird, öffnen sich in unserem Land seit 2017 immer mehr Türen. Zehn Jahre lang herrschte ein strenges Regime, das die Gemeinden stark einschränkte. Heute erleben wir mehr Freiheit, was uns dankbar macht. In unserer Sprachschule bieten wir u. a. Ausländern Unterricht in der einheimischen Sprache an und staunen, wie viele „Arbeiter“ ins Land kommen. Vor sechs Jahren war das noch undenkbar! Vor kurzem hat die Regierung sogar die Herausgabe einer neuen Bibelausgabe in der Landessprache genehmigt. Ein Wunder!
Trotzdem stellen sich Fragen: Wie gehen wir als Ausländer mit dieser Freiheit um? Was können wir für die Gemeinde vor Ort tun, die gelernt hat, ohne uns auszukommen? Wie wollen wir uns von Gott gebrauchen lassen?
Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Freiheit nicht auf der Abschaffung von Gesetzen beruht, sondern nur auf einer Phase, in der diese Gesetze nicht aktiv durchgesetzt werden. Der autoritäre Stil könnte in 10-15 Jahren zurückkehren.
Deshalb müssen wir die richtige Balance finden: die Freiheit jetzt gut nutzen, ohne die Regierung zu einer strengeren Haltung herauszufordern. Wir beten dafür, dass die neuen „Arbeiter“ die Sprache und Kultur so gut lernen, dass sie die Botschaft von Jesus effektiv weitergeben können. Dabei schauen wir auch über die Hauptstadt hinaus und beten für kreative Ideen und mutige Menschen, die das Evangelium in andere Regionen bringen.
Diese Zeit braucht besondere Menschen. Bist du einer davon?
Eine Mitarbeiterin in Zentralasien